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Wie üblich begann unsere Reise mit der leidigen Kanalfahrt nach Stettin. Und wenn man nach so vielen Jahren denkt, dass man dabei nichts Neues mehr erleben kann, wird man überrascht. Vor Niederfinow kamen wir mit dem Eigner eines Fellowship 28 ins Gespräch, hinter Hohensaaten ging es dann bei ihm nicht weiter – Tank leer. 

Natürlich ging es auch nach dem Nachfüllen nicht wirklich lange weiter. Wir nahmen das Boot ins Schlepp. Eigentlich musste nur der Motor entlüftet werden, der Eigner hatte aber keine Ahnung und noch nicht einmal einen Schraubendreher an Bord.

Also erbarmte sich Wilfried, stieg mit unserer Werkzeugtasche über und entlüftete den Motor und gab den Hinweis, lieber langsam zu fahren, aus dem Auspuff käme verdächtig viel Dampf. So verschwand er am Horizont.

Hinter Garz trafen wir ihn dann wieder – treibend im Kanal. Auch wenn wir kurz überlegten, wir nahmen ihn wieder in Schlepp und zogen ihn bis Stettin.

Für uns ging es nach dem Maststellen weiter, eigentlich wollten wir über Swinoujcie weiter nach Schweden, aber es war wieder einmal langfristig Wind aus nordöstlicher Richtung vorhergesagt. Also segelten wir mit einem Abstecher nach Ueckermünde die Peene hinunter. Vorbei an Sassnitz – wir mögen den Hafen nicht so sehr – segelten wir nach Lohme und weiter nach Hiddensee in den Hafen von Kloster, wo wir zwei Tage blieben. Hier wechselte Wilfried erstmal unseren Impeller, der nur noch drei „Ärmchen“ hatte, zum Glück fand er die drei abgerissenen.

Bei schönem Wind, aber kalten, grauen Wetter segelten wir nach Gislövsläge (Schweden), wo wir „big Knuffel“ trafen.

Wir durchquerten den Falsterbokanal und nahmen Kurs auf Kopenhagen.Aber schon bald sahen und hörten wir die Flugzeuge, die dort starteten und landeten und fragten uns, ob es nicht Ziel der Reise sei, dem Lärm der Großstadt zu entfliehen, statt ihn zu suchen. So drehten wir ab und nahmen Kurs auf den kleinen Hafen Skanör auf Falsterbo.

Auf dem vorgelagerten Flach ankerten zwei Segler, warum auch nicht? Der hintere setzte Segel, kam aber nicht vom Fleck – es war ja auch kaum Wind. Als wir näher kamen wurde klar, er war aufs Flach gefahren und saß fest. Der Eigner hatte schon sein Dingi klar gemacht und versuchte sein Schiff am Großfall zu krängen um freizukommen.

Zum Glück war das Wetter ruhig und die Sonne stand hoch. So konnten wir gut sehen, wo es flach wurde, uns annähern und mit Krängen und Maschinenkraft gelang es uns, ihn freizuschleppen. Kurz darauf setzt wieder Wind ein, eine kurze, kleine Welle entstand, wir waren gerade rechtzeitig da gewesen.

Von Falsterbo segelten wir nach Rödvig (Dänemark) – und bekamen sogar noch einen Liegeplatz. Das Wetter wurde besser und wärmer, und so ging es gemütlich über den winzigen Hafen Nyord, Steege und Stubbeköbing nach Klintholm.

Wir wären gerne noch länger in Dänemark geblieben, aber wieder war eine längere Ostwindphase angesagt. So nutzen wir den letzten ordentlichen Westwind und segelten einen herrlichen Schlag mit Höchstgeschwindigkeit zurück nach Hiddensee. Gemütlich ging es bei leichtem Nordwind nach Stralsund, wo wir einen neuen Impeller erstanden, vor der Kanalfahrt wollten wir wieder Ersatz an Bord haben.

Dann hatten wir den angekündigten Ostwind und kreuzten durch den Strelasund und über den Greifswalder Bodden.

Wieder machten wir Stopp in Ueckermünde und genossen – und bewässerten – unseren Garten.Wir trafen dort Sylke und Toni, am Wochenende waren auch Ulrike und Thomas da.

Ja, und nach fünf Landtagen ging es wieder zurück nach Berlin. Entgegen der Wettervorhersage konnten wir mit wunderbarem achterlichen Wind bis Stettin segeln, der weitere Rückweg mit gelegtem Mast verlief – zum Glück – ereignislos. Am Samstag waren wir nach vier Wochen wieder in unserer S.V.T. .

 

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