Wie die Jahre zuvor fuhren wir über Oderberg, Ziegenort(PL), Karnin nach Kröslin, wo wir am 17.7. festgemacht haben. Dort erwartete uns schon unser S.V.T.-Hafenmeister Peter Schmidt mit Ehefrau Sieglinde. Auch Heidi aus Ellens Lauftruppe traf mit ihrem Mann auf ihrer Nordborg in Kröslin ein. Unser drittes Crewmitglied Björn kam eine Stunde nach uns per Auto aus Erlangen kommend an.
Nach einem gemütlichen Abendessen zu fünft in der Hafentaverne in Freest und einem Hafentag startete unser Törn am 19.7. nach Saßnitz. Der darauf folgende Tag endete nach einem 9-stündigen Segeltag mit gutem Wind in Rönne auf Bornholm/DK.
Nach einem Hafentag mit Bordarbeiten, Bummeln und Einkauf landeten wir am 22.7. dann nachmittags in Schweden – Simrishamn-Gästhamn. In Simrishamn tobte wie stets südliches Leben, die Straßenrestaurants waren voll und ein Rummel wurde am Hafen aufgebaut.
Von Simrishamn ging es bei weiterhin gutem Wind nach Hanö, einer Insel in der Mitte der Hanöbucht. Der Hafen war nicht so voll, wir machten vor Heckanker an der Mole fest. Nach uns lief ein Schiff der Uni zu Kiel ein, dem wir beim Festmachen halfen. Das Boot lag schon in Simrishamn neben uns, was nun zu informativem Austausch führte.
Der Segelschlag nach Sandhamn war ohne besondere Vorkommnisse, im Hafen lagen nur 5 Boote fest, dafür viele Wohnmobile vor dem Hafengelände. Der Hafenmeister hat 10 neue Fahrräder angeschafft, jetzt umfasst der Fuhrpark an die 20-25 Stück, die kostenlos zu benutzen sind.
Unser abendlicher Wetterdienst per I-Phone lässt uns frühes Auslaufen ratsam erscheinen, um einer Schlechtwetterfront zu entgehen. Leider hielt sich das Wetter nicht an unseren Wetterdienst und bescherte uns Wind mit 5-7 Bft, Starkregen bis zur Unsichtigkeit, die Lichterführung erforderlich machte – und der krönende Abschluss war, dass wir vom Hafenservice beim Einlaufen in Kalmar gebeten wurden, nach Faerjestaden/Öland auszuweichen, da der Hafen voll ist. Das dauerte 35 Minuten, bis wir dann dort festmachten. Der darauf folgende Hafentag war sehr ruppig, 6 Bft bliesen und zurrten auch in der folgenden Nacht an unseren Festmachern.
Am Montag, den 27.7., ging es dann weiter, Sandvik war unser Zielhafen. Vorbei segelten wir an Borgholm, nahmen dann die Race-Aufforderung eines Schweden mit seiner Bavaria 30 Cruiser an, die wir nach ca. 15 Minuten gewannen. Sandvik war für uns ein neuer Hafen, wir denken, hier findet man immer Platz. Hier steht eine der größten Windmühlen Europas und beherbergt jetzt ein Restaurant.
Byxelkrok ist der letzte Hafen auf Öland, nicht sprichwörtlich sondern geografisch gemeint. Es wurden Arbeiten an Bord erledigt, da der Schlag nur kurz war. Die mitgeführte neue Maindrop wurde angebracht und dem Schlauchboot wurde die Luft abgelassen und an Deck verstaut. Ellen vertritt sich die Füße, indem sie auf Fotosafari und einkaufen ging.
Dienstag segelten wir dann nach Visby auf Gotland, unserem Törnziel. Nördlich von Öland kamen uns Elke und Wilfried aus unserem Verein entgegen, die braunen Segel haben wir schon von Weiten ausgemacht. Der Fähre Oskarshamn/Visby mussten wir kurz vor der Hafeneinfahrt ausweichen.
Bei der Anmeldung im Hafenbüro buchten wir gleich für den nächsten Tag einen Leihwagen. Dieser versetzte uns in die achtziger Jahre, keine Servolenkung, keine Klimaanlage und keine Zentralverriegelung. Wir fuhren in den Norden Gotlands und setzten mit der kostenlosen Fähre zur Insel Färö über. Hier sahen wir viele Raukas, Kalksandsteinsäulen, die von Meer und Wind geformt wurden. Ebenso statteten wir auf dem Kirchhof der Färöer Kirche dem Grab von Ingrid und Ingmar Bergmann einen Besuch ab. Dann kam ein weiteres Muss: Kuten Bensin, ein Schrottauto sammelnder Musiker, der sich rühmt, Elvis mit einem riesigen Amischlitten (ehemaliger Krankenwagen) vom Flughafen abgeholt zu haben. Auch das Auto hat schon bessere Tage gesehen. Seine Tochter betreibt eine Creperie, in der es tolle Crepes und Salate gibt. Leider war es zu voll und wir traten die Rückfahrt zum Hafen an.
Nun hatten wir „Bergfest" und traten den Heimweg an. Auf dem Weg nach Byxelkrok meinte es der Wind nun das erste Mal nicht gut mit uns, er blies uns auf die Nase. An Ölands Nordspitze kamen noch ordentliche Wellen dazu.
Auf dem Weg nach Kalmar machten wir Stopp in Borgholm.
Es begrüßte uns laute Livemusik mit teilweise bekannten Abba-Liedern und anderen Oldies. Borgholm an einem Samstagabend ist leer, da die Geschäfte bis auf Restaurants und einen Supermarkt um 16.00 h schließen. Wir kannten von unseren anderen Aufenthalten mehr Leben in den Straßen. Abend erschallte wieder Livemusik, um 23.00 kehrte Ruhe ein.
Nun sind wir doch wieder in Faerjestaden und schreiben den Bericht für die vergangene Woche. Es war heute der erste „kurze-Hosen-Tag". Einkäufe wurden getätigt und die Waschmaschine im Hafen strapaziert. Mit frischer Bekleidung ging es weiter.
Wie auf dem Hinweg, sind wir am nächsten Tag in Sandham. Es wird spürbar wärmer und da es nahezu windstill ist, hieven Björn und Ellen den Skipper am Großfall den Mast hoch. Er beseitigt das Kontaktproblem am Antennenstecker. Jetzt funktionieren AIS und Funk wieder hervorragend. Der Skipper wurde wieder sanft runtergelassen. Am Abend haben wir am Steg gegrillt.
Unser nächstes Ziel wird erstmalig auf unseren Schwedentörns Karlskrona sein. Karlskrona wurde 1680 von König Karl XI als Militärhafen erbaut. Auch heute liegt hier die schwedische Marine, der Hafen wird ständig von 3 – 4 Schnellbooten bewacht. Wir sehen uns in Karlskrona das Marinemuseum an. Hier kann man ausrangierte Marineboote, zwei U-Boote und das kleinste Segel-Vollschiff besichtigen. Im dem Barkassenschuppen gibt auch viel Interessantes zu besichtigen. Im Übrigen wurde der Yachthafen komplett neu angelegt und ist seit 2014 in Betrieb. Der Besuch hat sich gelohnt.
Am 6.8. verlassen wir Karlskrona mit Ziel Hanö oder Hällevik. Wir entscheiden uns unterwegs für Hällevik, da wir diesen Hafen bislang noch nicht angesteuert haben. Hällevik bietet wenig Platz, da gerade ein Jazzfestival stattfindet und der Hafen von Motorbooten überflutet ist. Abends erklingt Jazz- und Dixiemusik in wirklich guter Qualität und voller Lautstärke. Hällevik hat zu unserem Erstaunen eine Bootswaschanlage und einen Supermarkt der alles bietet. Neben Bootszubehör in großem Umfang gibt es letztlich auch noch Lebensmittel – und das direkt am Hafen.
Der 7.8. ist ein besonderer Tag – unser Allrounder (Koch, Navigator, Steuermann) Björn hat Geburtstag. Wir landen in Simrishamn und lassen den Tag bei gutem Essen und Wein ausklingen.
Da das Wetter am 8.8. für einen neuen Segeltag nicht berauschend ist, sind wir immer noch hier. Der neben uns liegende Bremer möchte die Gummimanschette außen am Saildrive kontrollieren, hat aber keine Taucherbrille dabei. Wir konnten aushelfen, er will dafür den Wasserpass an unserem Boot reinigen. Wir lehnen dieses natürlich lachend ab!
Nun geht es wieder weiter. Am 9.8. landen wir in Roenne/Bornholm. Das Kreuzen des Traffic-Ways klappt gut, nur einmal müssen wir den Kurs ändern, weil ein Frachter seinen Kurs für ein Überholmanöver verlegt. Der Hafen ist angenehm leer. Nach vorheriger Wassertemperaturmessung (20 Grad) gehen Ellen und Björn schwimmen.
Lohme auf Rügen ist unser nächstes Ziel – mit einem Hintergedanken. Es hat wieder ein Crewmitglied Geburtstag, und in Lohme gibt es ein gutes Fischrestaurant. Auf dem Weg nach Lohme verfolgen wir ein interessantes Funkgespräch. Ein finnischer Tanker wird von der DK-Airforce ertappt, wie er westl. von Bornholm seinen leeren Tank reinigt. Das wird ihn wohl eine Stange Geld kosten. Auch in Lohme finden wir ohne Probleme einen Liegeplatz und nehmen dann später die 227 Stufen locker, um im „Daheim" gut zu speisen.
Kein Törn ohne Glowe, dahin geht es am nächsten Tag. Nach gut 6 gesegelten Seemeilen legen wir an. Dieser Tag ist für uns ein Hafentag, den wir genießen. Abends setzt unerwartet eine Mückenplage ein. Weil Ellen Gager/Mönchgut nicht kennt, segeln wir dahin, um den landschaftlich schönen Groß Zicker herum. Nachdem wir festliegen, kommt ein Segler und teilt uns mit, dass gleich sein Freund anlegen wird (den haben wir bei der Ansteuerung hinter uns gelassen), wir möchten bitte unsere freie Seite gut abfendern, da er nicht so häufig segelt. Ellen kann in letzter Minute noch unseren dicken Kugelfender dazwischen bringen, sodass „Quax" der Bruchpilot unser Heck nicht beschädigt. Glück gehabt. Das ist aber ein Bier wert! Gager ist ein schöner Platz, der Zicker lädt zum Wandern ein – na, beim nächsten Mal bestimmt.
Da die Wettervorhersage für Freitag 6-7 Bft und gegenan vorhersieht, fahren wir nicht, wie geplant, nach Lauterbach sondern kehren einen Tag früher in unseren Ausgangshafen Kröslin zurück. Zur Entschädigung machen wir noch einen kurzen Badestopp am Zicker.
Um 15.00 schreibt Björn unter seine tägliche Seemeilen-Angabe „habe fertig". Das Steuern war wohl doch schweißtreibend. Mit 7,5 Knoten ging es durch das sehr enge und flache Kröslin-Fahrwasser ohne Grundberührung, und dabei noch einige Segler hinter sich lassend. Kurz vor der Einfahrt nach Kröslin haben wir wieder Elke und Wilfried getroffen, die allerdings weiter auf den Peenestrom Richtung Wolgast segelten.
Unsere Entscheidung erwies sich als richtig, wir legen unser Boot ordentlich fest, der Wind frischt auf die 6-7 Bft auf.
Björn fährt mit dem Auto nach Erlangen. Der Rest der Crew bringt das Boot über Karnin, Ziegenort, Stützkow und Marienwerder zurück nach Berlin.
Am 20.08 sind „big Knuffel", Ellen und Jürgen wieder wohlbehalten in der S.V.T.
Die „big Knuffel" Crew