Vom 13.-30.8.2019 ging es mit dem Trailerboot nach Kroatien. Für die Strecke Berlin - Opatija, ca 1200 km, benötigte ich etwa 16 Stunden Fahrzeit, verteilt auf zwei Tage. Übernachtet wurde im Boot auf dem Autobahnparkplatz. Die Strecke ist überwiegend Autobahn, lediglich in Slowenien gibt es ca. 2 Stunden kurvige Landstraße durch die Dörfer. Es fallen pro Richtung ca. 35 Euro Mautgebühren an.
In Opatija im Norden der Kvarner - Bucht befindet sich eine moderne Marina der ACI, einer halbstaatlichen kroatischen Gesellschaft, die überall in Dalmatien Marinas mit einem meist hohen Standard betreibt. Für meine 6,50m Varianta kostet die Liegegebühr umgerechnet 45 Euro pro Nacht; nicht wirklich billig, dafür ist aber alles inklusive, W-Lan, Strom, Wasser und 1A Sanitäranlagen. Fürs Abslippen sind 30 Euro fällig, das Kranen am Ende der Reise kommt auf gut 100 Euro.
Parken ist in der engen Küstenregion ein echtes Problem. Die Marina vermittelt einen kroatischen Yachtserviceunternehmer, der einen Parkplatz im Hinterland betreibt. 9 Euro pro Tag für das Gespann, abholen und bringen der Fahrzeuge inklusive, sind ein gutes Angebot, das ich gerne annehme.
Der erste Schlag am Folgetag geht nach Norden ins 2km entfernte Opatija, wo man bei gutem Wetter am Kai des Hafenmeisters festmachen kann. Hier gilt es, diverse Gebühren für den Aufenthalt zu entrichten, insgesamt umgerechnet ca 90 Euro. Es empfiehlt sich, dies in kroatischer Währung zu tun. 100 Kuna sind ungefähr 15 Euro, die Bargeldversorgung ist überall problemlos per Kreditkarte möglich. Überhaupt hat es der Reisende gut in Kroatien, die meisten Kroaten in den Urlaubsgebieten sprechen sehr gut Englisch, viele Deutsch, und schnelles Internet gibt es auf den kleinsten Inseln und auch dazwischen auf See.
Überhaupt die See: Das Wasser ist wunderbar, glasklar und auf angenehmer Badetemperatur. Ankern darf man fast überall, allerdings ist die Küste recht steil und die guten Ankerbuchten sind schnell belegt. Es empfiehlt sich, eine Landleine dabei zu haben, ebenso eine nicht zu kurze Ankerleine, denn unter 15 m Wassertiefe wird man selten ankern. An den besten Ankerplätzen sind Bojen ausgebracht, die man für umgerechnet ca. 3 Euro / Meter Bootslänge mieten kann und auch muss. Die Diskussion, wie weit entfernt von diesen Bojen man ankern darf ohne zu zahlen füllt Bände. Bojen gibt es auch oft in der Nähe der kleinen Häfen, die meist für größere Segelboote zu klein sind.
Der Törn führt entlang der äußeren Inselkette - Cres, Lošinij, Silba, Molat, Dugi Otok bis nach Žut auf der Höhe der Kornaten - und wieder zurück. Die kleinen Orte auf den Inseln, teilweise nur im Sommer bewohnt, leben vom Tourismus. Meist gibt es Pensionen für Badegäste, ein oder zwei Restaurants und einen kleinen Laden. Trinkwasser muss häufig per Schiff herangeführt werden und kann nicht überall gebunkert werden. Hier gilt es, seinen Vorrat im Blick zu haben und sparsam zu sein, wenn man seinen Durst nicht nur mit Bier stillen will.
Der Wind war fast im gesamten Reisezeitraum sehr schwach. Bis Mittag gab es so gut wie keinen Wind, ab 12:00 dann leichter Nordost der im Laufe des Nachmittags meist bis auf 3 bft zunahm und auf Nordwest drehte. Ab 17:00 Uhr dann in der Regel wieder Flaute, sehr angenehm zum Ankern. An zwei Tagen gab es die Bora, den Ostwind aus den Bergen, allerding in recht abgemildeter Form mit ca 5-6 bft. Entsprechend mager fielen die Tagesetappen aus, meist um die 17 Meilen.
Die Windvorhersagen auch vom Windfinder - Pro lag in der Regel völlig daneben. Interessant war in diesem Zusammenhang die App "Windy" (https://www.windy.com), die vier verschiedene Vorhersagemodelle präsentiert, die sich leicht vergleichen lassen. Ab besten schnitt dabei noch das Modell ICON vom - Deutschen Wetterdienst ab! Insgesamt ist es aber offenbar äußerst schwierig, bei den starken lokalen Einflüsse durch die hohen Berge auf den Inseln eine zuverlässige Vorhersage selbst für den Folgetag zu stellen.
Die Varianta erwies sich als ein gut geeignetes Boot, da sie u.a. durch den Spinnaker auch bei wenig Wind schon Fahrt macht und nur wenig Platz im Hafen benötigt. Sie läßt sich einhand gut beherrschen und bietet ausreichend Stauraum. Ich hatte eine Solarzelle (50wp) eingebaut, die so gerade ausgereicht hat, um meine Kühltasche zu betreiben. Daneben ist das Boot mit einem auf dem Baum ausrollbaren Sonnendach ausgestattet, sodass man auch mal im Schatten sitzen kann.
Tag |
Strecke |
Distanz nm |
Davon Motor |
13.08.2019 |
Opatija - Omišalj |
21 |
10 |
14.08. |
Omišalj - Krk |
17 |
1 |
15.08. |
Krk - Koramacna |
17 |
5 |
16.08 |
Koramacna - Ilovik |
19 |
7 |
17.08 |
Ilovik - Olib |
13 |
1 |
18.08. |
Olib - Veli Rat |
21 |
4 |
19.08. |
Veli Rat - Rava |
17 |
3 |
20.08. |
Rava - Žut |
20 |
6 |
21.08. |
Žut - Ugljan |
14 |
1 |
22.08. |
Ugljan - Muline |
18 |
3 |
23.08. |
Muline - Veli Rat |
17 |
3 |
24.08. |
Veli Rat - Premuda |
16 |
6 |
25.08. |
Premuda - Losinj |
18 |
1 |
26.08. |
Losinj - Zeča |
16 |
5 |
27.08. |
Zeča - Cres |
15 |
4 |
28.08. |
Cres |
||
29.08. |
Cres - Opatija |
24 |
21 |
Gesamt |
289 |
81 |