einer Segelreise von Berlin nach Turku und zurück
Da ich lieber fotografiere als schreibe nur einige Fakten und Informationen in Schriftform. Dafür umso mehr Fotos. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte :-)
Zeitraum: 13. Juni bis 2. August 2022
Schiff: „SY RAKU MARU“ Dufour 27; BJ 1976 mit Volvo Penta MD6A (10PS)
Route: Hin: Berlin - Niederfinow – Gartz – Stettin (AZS) – Swinemünde – Nexö – Utklippan – Kalmar – Byxelkrog – Visby - Nynäshamn – Ankern in Schäre nahe Stockholm 59°15.569N 18°39.021E – Ankern Furusund 59°36.627N 18°53.121E – Mariehamn – Lappo – Nauvo – Turku
Rückreise: Turku- Sottunga – Ankern Norr-Holmarna 59 39.180N 18 50.140E – Ankern Storön-Kalvholmen 59 26.076N 18 25.411E – Stockholm Wasahamn - Ankern Schäre Insel Lanjö (Marö Kupkroke) – Västervik – Oskarshamn – Kalmar – Sandhamn – Nexö – Swinemünde – Stettin (AZS) – Eberswalde – Berlin
Auf der Rückreise hat mich auf der Etappe von Kalmar nach Sandhamn und weiter nach Nexö (Bornholm) mein Sohn Sören begleitet.
Meilen (über Grund): 1440 NM (incl. der An- und Rückreise nach Stettin);
gesegelte Meilen 977 NM, unter Maschine 463 NM;
Längste Etappe Visby nach Nynäshamn 89,5 Meilen über Grund, Zeit: 19,5 Stunden; Tagesschnitt (bezogen auf 30 Segeltage) = 48 NM
(Liege-)Gebühren (pro Nacht für 27 Fuss Yacht): 8€ Gartz bis 60€ Nauvo (Finnland);
Im Schnitt lagen die Liegegebühren bei etwa 25€ pro Nacht. In den meisten Häfen liegt man an Heckbojen oder längsseits an der Kaimauer. Die Sanitären Anlangen waren in den meisten Häfen gut, in Finnland (immer mit Sauna :-), Stromkosten sind in den meisten Häfen in der Liegegebühr enthalten. Waschmaschine und Wäschetrockner gibt es ebenfalls in vielen Häfen.
Der Liter Diesel kostete in Schweden zum Zeitpunkt der Reise etwa 2,70€
Einhandsegeln: Das Einhandsegeln ist im Grunde unproblematisch, wenn man bei gutem Wetter segelt (Windstärken 4 bis maximal 5, wenn die Windrichtung stimmt). Allerdings wurde ich 2x Gewitter überrascht, in dieser Hinsicht kann man sich nicht Windvorhersagen verlassen.
Auch das Anlegen mit Heckbojen ist mit einem Bojenhaken kein größeres Problem, wobei ich überwiegend größere Häfen angelaufen bin, so dass ich mir meistens einen Platz aussuchen konnte der auch von der Windrichtung günstig lag.
Ein Autopilot sowie ein Plotter scheinen mir beim Einhandsegeln unerlässlich. Längere offene Seestrecken gab es auf meiner Route nur von Swinemünde nach Bornholm, von Bornholm zur schwedischen Südküste, von Gotland zur schwedischen Küste sowie von Schweden zu den Aland Inseln. Ansonsten segelt man mehr oder weniger im Schutz der Schären bzw. des finnischen Archipels, so dass sich hier hier keine größeren Welle aufbauen (Wind ist trotzdem :-).
Insofern gab es auf der Reise, abgesehen von zwei Tauchgängen zum Entfernen eines Taus aus dem Propeller, keine besonderen Vorkommnisse oder gar Schäden.
Lessons Learned: „All is well that ends well“. Einhandsegeln ist schon ein besonderes Erlebnis und eine interessante Erfahrung. Aber auch wenn die Reise viele schöne Erlebnisse gebracht hat, liegen mir unsere gemeinsamen Chartertouren im Grunde mehr. Kurzum alleine Segeln kann man, muss man aber nicht machen :-)
In jedem Fall würde ich mir im Wiederholungsfall mehr Zeit lassen, denn das wirklich besondere Seegebiet beginnt eigentlich erst in den schwedischen Schären.
Meinem Schiff würde ich auf Lithium-Ionen-Batterien umrüsten, damit auch ausreichend Strom für den Kühlschrank vorhanden ist (beim Ankern eigentlich unerlässlich) und der Motor sollte wieder zuverlässig laufen. Ansonsten hat es mir eigentlich an nichts gefehlt.
Ach ja, irgendwie muss die Sache doch anstrengend gewesen sein, denn ich habe auf der Tour 7 kg abgenommen (die Meisten davon sind aber inzwischen wieder aufgeholt :-)