Unsere Reise begann mit Vorfreude und Aufregung, als wir uns mit unser „Quintus“, einer Slotta 30, auf den Weg machten. An Bord befanden sich nur Christian und der siebenjährige Anton – eine kleine, aber entschlossene Crew, bereit für Abenteuer. 😉
An der Schleuse in Lehnitz wollten wir eigentlich unsere erste Nacht verbringen, trafen dann aber noch eine kleine Flottille von der Segler-Vereinigung Unterhavel, mit denen wir dann noch in die tiefdunkle Nacht und durch Nebel bis zum Anleger an der Schleuse Liebenwalde fuhren. Am nächsten Tag fuhren wir dann durch das neue und beeindruckende Schiffshebewerk.
Nachdem uns auf dem Kanal in ein kurzes, aber imposantes Gewitter gerieten übernachteten wir in Schwedt, gönnten uns ein großartiges Essen beim Griechen und fielen erschöpft, aber zufrieden ins Bett. In Stettin angekommen, stießen Anja mit Lotti und Jakob dazu. Die Freude über das Wiedersehen und der Stolz es nur mit Anton geschafft zu haben war riesig.
Unser nächstes Ziel war Stepnitz, wo wir den Mast stellen konnten. Dank der langsam einkehrenden Routine gelang es aber schnell und sicher. Am nächsten Morgen verließen wir dann den kleinen Hafen und segelten bei regnerischem Wetter über das Haff nach Swinemünde. Doch das Wetter konnte unsere Begeisterung nicht dämpfen. Mitten auf dem Haff trafen wir unerwartet auf Jürgen und seine Familie, die auf dem Rückweg von ihrem Ostseetörn waren. In Swinemünde verbrachten wir Tage mit wechselhaftem und kühlem Wetter. Dennoch genossen wir die Zeit, erkundeten die Umgebung. Dank des Kletterparks und des mit dem Zug erreichbaren Erdbeerhofs kam keine Langeweile auf.
Sobald sich das Wetter besserte, brachen wir auf und segelten über die Ostsee nach Sellin. Eine Woche lang blieben wir dort und erkundeten die zauberhafte Insel Rügen. Die Steilklippen, die grünen Landschaften faszinierten uns. Doch leider sollte das Wetter nicht immer auf unserer Seite sein. Sturmböen bis 9bft und anhaltender Regen zwangen uns zu einem Herbstferienprogramm im Sommer. Der Hafen ist perfekt angebunden, sodass wir mit der Bimmelbahn zum Strand und zur Seebrücke fahren konnten. Mit dem rasenden Roland konnte man die Umgebung und die anderen Seebäder dort entdecken. Für eine Fahrradtour gibt es dort schöne breite und ebene Radwege durch die traumhafte Landschaft des Mönchguts.
Die Widrigkeiten des Wetters wurden durch unerwartete Besuche und Begegnungen aufgehellt. Meine Eltern, die gerade von ihrem eigenen Segelabenteuer zurückkehrten, kamen überraschend dazu. Die strahlenden Gesichter der Kinder bei diesem Wiedersehen ließen alle Mühen vergessen. Und auch Jürgen und Katrin sorgten für einen fröhlichen Abend, als sie spontan auf seinem Boot aus Peenemünde vorbeischauten.
Die Zeit verflog, und bald war es an der Zeit, die Rückreise anzutreten. Mit herrlichem Halbwind segelten wir zurück nach Swinemünde. Nach zwei Tagen am Strand ließen wir uns vom Gennaker sanft vorantreiben, zurück nach Stepnitz. Dort kamen als Überraschung auch wieder meine Eltern dazu. Gemeinsam legten wir die Masten, während die Kinder mit der Oma gespielt haben.Anja und die Kleinen verabschiedeten wir, nachdem wir einen schönen, gemeinsamen Abend in Stettin verbrachten. Gemeinsam mit Anton auf unserer Quintus und meinen Eltern auf ihrer Balu fuhren wir ganz entspannt über Schwedt und Marienwerden durch die Schleusen Hohensaaten und Lehnitz, sowie das alte Schiffshebewerk zurück in unseren vertrauten Heimathafen in Tegel.
SVT-Liebenwalde 23nm (Motor),
Liebenwalde-Schwedt 50nm (Motor),
Schwedt-Stepnitz 41,2nm (Motor),
Stepnitz-Swinemünde 22,8nm (Motorsegeln),
Swinemünde-Sellin 41nm (überwiegend Segeln),
Sellin-Swinemünde 41nm (Segeln),
Swinemünde-Stepnitz 22,8nm (Segeln),
Stepnitz-Stettin 15,4nm (Motor),
Stettin-Schwedt 25,2nm (Motor),
Schwedt-Marienwerder 39,5nm (Motor),
Marienwerder-SVT 29,6nm (Motor)
223,9 NM/412km per Motor,
127,6NM/204km gesegelt