Entgegen unserer Absicht nach Bornholm zu segeln, haben wir uns Rügen von fast allen Seiten betrachtet.
Der Langzeit-Wetterbericht hatte für diese Woche hartes Wetter in bis Böen 10 Bft vorausgesagt. So extrem haben wir das Wetter allerdings doch nicht angetroffen, meistens wehte der Wind zwischen 5 – 7 Bft aus West mit Ausschlägen nach Süd und Nord.
Unsere gecharterte Hanse 400 konnte deshalb nur recht selten das volle Segelzeug zeigen. Überwiegend segelten wir mit 2 Reffs im Großsegel und der 140% Genua.
Wir hatten alles, was das Wetter zu bieten hatte: Regen, Sonne, Hagel, Gewitter und genügend Wind.
Am 18.6. sind wir gegen 9.30 h in Greifswald eingetroffen. Die Übergabe des Schiffes und das Verstauen ging zügig. So haben wir um 13.00 h die historische Zugbrücke an der Ausfahrt Ryck passiert. Der erste Tag führte uns nach Gager. Unser angedachter Platz mit Heckboje gefiel dem Hafenmeister nicht; so haben wir uns in einen größeren Stand verlegt.
Bei halben und achterlichen Wind ging es am 19.9. nach Lohme. Nachdem wir in Ruhe angelegt hatten, legte der Wind auf 7 Bft zu. Alle nun einlaufenden Yachten hatten mit dem starken Seitenwind erhebliche Probleme beim Anlegen. Es zeigte sich gute Seemannschaft: keiner wurde mit seinem Problem allein gelassen. Bei jedem Anlegemanöver waren genügen helfende Hände vorhanden.
Am 20.6. frischte der Wind noch einmal auf, und wir haben uns entschlossen, noch einen Tag in Lohme zu verbringen.
Am 21.6. führte es uns bei Windstärke 5 Richtung Barhöft. Von Kap Arkona bis zum Leuchtturm Dornbusch auf Hiddensee ging es nur gegenan. Später konnten wir bei halben Wind Richtung Barhöft segeln. Der Hafen von Barhöft war wider Erwarten restlos voll, wir machten uns mit Genehmigung des Hafenmeisters an der letzten freien Heckboje fest und schoben alle bereits liegenden wesentlich kleinren Yachten mit unserer Hanse 400 gefühlvoll zur Seite (nicht ohne Protest einiger Eigner).
Unser erster Zwischenstopp auf dem Rückweg war Glowe.
Donnerstag, den 23.6., segelten wir von Glowe bis Lauterbach. Los ging es mit achterlichem Wind, später halben Wind und nach einigen Kreuzschlägen in der Greifswalder Bucht haben wir nach ca. 50 sm Lauterbach erreicht. Unser Manöver, rückwärts in die Box zu fahren, ist uns durch den starken böigen Seitenwind missglückt. So sind wir in bewährter Weise wieder vorwärts in den Stand gefahren.
Freitag, den 24.6., frischte der Wind nochmals auf 6 Bft auf. Es war segeln pur, so konnten wir die Zugbrücke um 11.00 h – diesmal in Richtung Greifswald – passieren.
Nach kurzer Übergabe der Yacht trennte sich die Crew und fuhr in verschiedenen Richtungen gen Heimat.
Zurückblickend nach über 200 sm war es trotz – oder – wegen des launischen Wetters ein interessanter Törn. Das Segeln kam nicht zu kurz, der Motor hatte fast immer Pause.
Skipper Jürgen und Crew