Am Freitag den 11. September haben wir Berlin, für Fahrten der SVT´ler unüblich, mit der Regionalbahn Richtung Wismar verlassen. Das Boot lag bereits in der Marina Boltenhagen und wartete dort startklar auf uns.
Da wir das Boot später über die Oder wieder nach Berlin bringen wollten war die Richtung klar – immer gen Osten!
Sportliche Ziele waren gesetzt - Südschweden und Bornholm sollten bei den üblichen, westlichen Winden ja kein Problem sein….
Unser erster Schlag führte uns von Boltenhagen nach Kühlungsborn, anfangs mussten wir mangels Wind noch motoren, konnten am Nachmittag dann aber segeln. Einzig der Wetterbericht passte so gar nicht zu den herrschenden Bedingungen. Der Wind drehte von Nord auf NE. Wir konnten unseren Kurs grade so anliegen – wo war der Westwind?
Aufgrund des neuen Wetterberichts hatten wir für den nächsten Tag nur einen kurzen Schlag nach Warnemünde geplant. Bei NE mit 6-7 Bft. ging es dann am Sonntag hoch am Wind nach Warnemünde. Die Marina Hohe Düne ist, zumindest ihrer sanitären Einrichtungen wegen ;-), einen Abstecher wert.
Entgegen allen Wetterberichten blieb der Wind bei NE und 6-7 Bft. Eine Richtung die uns gar nicht gefiel und Erinnerungen an den Vorjahrestörn wach rief. Was uns allerdings nicht daran hinderte trotz der mittlerweile 2.5m Welle Richtung Gedser aufzubrechen. Es wurde ein äußerst interessanter Schlag bei dem wir uns des Öfteren die Frage stellten “was machen wir hier eigentlich?“ und „sind die Wellen jetzt höher als 2.5m oder ist das Schiff geschrumpft?“ obwohl auch kurzzeitig die Fische gefüttert wurden verlief die Ansteuerung von Gedser problemlos – wenn man davon absieht dass uns die Fähre (natürlich) im schmalsten Teil des Fahrwassers begegnete und die Wassertiefen so gar nicht zu unser Position passten… wenn man die Anzeige auch auf Faden eingestellt hat....
Nach einem ruhigen Hafentag zum Wäsche trocknen sind wir bei schwachem und später umlaufenden Wind nach Klintholm gelaufen – endlich konnten wir auch mal den Spi testen!
Auf Mön verbrachten wir einen schönen Hafentag um uns die Kreidefelsen anzuschauen, ein sehr schöner 17km Spaziergang - ja es fahren auch Busse ;-) .
Am Freitag hat uns das Glück dann etwas im Stich gelassen, unser Ziel, Schweden und Bornholm, wurde auf Grund der, weiterhin vorhergesagten, östlichen Winde fallengelassen und wir motorten bei Flaute und später auffrischendem SE nach Vitte auf Hiddensee. Motorschläge über die offene See sind sooo langweilig!
Von Vitte segelten wir dann bei WSW 3-4 Bft. ums Kap Arkona nach Glowe. WSW!! Wer zur Hölle erwürfelt sich denn da die Wettervorhersagen?!
Die nächsten Tage ging es bei schönstem Segelwetter Halbwinds an den Kreidefelsen vorbei nach Sassnitz, die Jachtanleger in Sassnitz sind allerdings keinen Besuch wert…, und mit einem wunderschönen langen Schlag nach Greifswald. In Greifswald (Wieck) lagen wir gut und günstig beim Akademischen Segelverein – sehr empfehlenswert!
Nächstes Ziel war die Marina in Krösslin und auch dieses Mal segelten wir bei perfektem Wetter und Wind aus Süd mit 3-4 Bft. bis fast in den Vorhafen.
Da wir in Stettin den Mast legen wollten stand nun die Entscheidung an, innen über die Peene ins Haff oder außen um Usedom herum erst mal nach Swinemünde zu segeln.
Der Wetterbericht sagte SW mit 4-5 Bft. voraus… und hatte recht! Wir segelten somit außen an Usedom vorbei nach Swinemünde, zwar gab es einen häufigen Wechsel von Sonne und Wolken, aber es war dennoch herrliches Segeln! Bei gleichbleibendem SW, er hatte auf 3-4 Bft. abgeflaut, ging es am folgenden Tag weiter nach Stettin. Nachdem wir durch die Kaiserfahrt motort waren setzten wir segel und kamen bei guten Bedingungen schnell voran. Die letzten 2 Meilen zur Marina Goclaw motorten wir wieder. Den Mast konnten wir abends noch legen.
Die beiden folgenden Tage führten uns über Schwed und Oderberg zurück in die SVT wo wir am Samstag den 26. 09 abends um halb acht wieder festmachten.
Alles in allem sind wir in den zwei Wochen gut 390 sm gefahren davon ca. 145 unter Maschine. Unter dem Strich ein herrlicher September Törn!
Viele Grüße
Thomas, Katharina und Timo