Montag, 12.7.2010, ging es früh um 0430 mit dem Ziel Kalmarsund /Öland los. Nachdem uns weder die Schleuse Lehnitz noch das Schiffshebewerk Niederfinow aufgehalten haben, sind wir entgegen unserem Vorhaben an Oderberg vorbeigefahren und über die Schleuse Hohensaaten West bis zum Wasserwanderrastplatz Stützkow motort. Hier haben wir bei immer noch drückender Hitze festgemacht.
Am nächsten Morgen haben wir uns wegen der angesagten 38 Grad schon um 0630 auf den direkten Weg nach Ziegenort gemacht, wo wir noch am selben Tag den Mast gestellt haben. In Ziegenort trafen wir Susanne Blankenberg mit Mann und den beiden Töchtern.
Am nächsten Tag sind wir nach Ueckermünde gesegelt und von dort weiter nach Kröslin.
Am Freitagmittag kam in Kröslin Sohn Björn für die nächsten vier Wochen an Bord. Beim Abendessen im Restaurant der Marina sahen wir dann auch Susanne, Andreas und die beiden Mädels wieder.
Die Wettervorhersage für Samstag, 17.7. sagte Gewitterschauer mit Sturmboen voraus, weshalb wir noch einen Hafentag anfügten. Die Wetterprognose für Sonntag sah günstig aus, Wind 4-5 Bft aus NW. Wir entschlossen uns, direkten Kurs von Kröslin nach Rönne/Bornholm zu nehmen. Die 70 sm Konnten wir in 12 Stunden bewältigen, womit wir uns einen Hafentag in Rönne verdient hatten.
Der nächste Schlag ging nach Simrishamn, wo wir am Nachmittag festmachten. Auf dem Weg dorthin bekamen wir einen Funkverkehr zwischen Lyngby Radio und der Finnlady von Finnlines mit, die einen Rescue-Heliocopter für einen Passagier anforderte. Nach kurzer Zeit landete er für uns gut sichtbar.
Am Mittwoch, 21.7. wollten wir dann früh nach Hanö, dieser wunderschönen kleinen Insel, auslaufen, um dort einen passenden Liegeplatz zu ergattern. Als wir um 1300 h einliefen, konnten wir nur noch im Päckchen an der Stb-Mole einen Platz finden. Am Abend war der Hafen mit 68 Booten lt. Hafenmeister gut gefüllt.
Am nächsten Tag lockte uns Tjärö, eine Schäreninsel. Wir haben an Felsenringen vor Heckanker festgemacht, wie das hier so üblich ist. Am nächsten Tag erkundeten wir die Insel auf einer Wanderung bis zu einer kleinen Ansiedlung mit einigen kleinen Häusern , Restaurant und Miniladen sowie einer schwimmenden Sauna und Anleger für Versorgungsdampfer. Tjärö erinnert uns sehr an Astrid Lindgrens Bücher.
Am Nachmittag drehte der Wind, frischte auf, weshalb wir uns in eine andere geschütztere Bucht vor Buganker verlagerten. Und dann ging es richtig los: 6-7 Bft und Dauerregen für 36 Stunden . Am Sonntag- Vormittag hörte der Regen auf und der Wind flaute auf 3 – 4 Bft ab.
Am Montag, den 26.7. beschlossen wir Tjärö hej do – tschüss - zu sagen, doch nicht, ohne vorher ein erfrischendes Morgenbad bei 10,6 Grad zu nehmen. Unser Ziel war Utklippan, welches wir unter Segeln erreichten. Diesen Hafen in einer Felseninsel mitten in der Ostsee muss man einmal gesehen haben. Abends lagen dort 33 Boote, teilweise im Viererpäckchen, wir hatten ein finnisches Boot mit einem sehr netten Ehepaar an unserer Seite.
Als wir am Morgen erwachten, hatte sich der Hafen schon gut geleert, und auch wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Kalmar.
Im Hafen von Kalmar begrüßte uns der Gasthamn-Pilot per Schlauchboot und teilte uns mit, dass noch ein freier Platz in vorderen Teil des Hafen vorhanden sei. Wir legten an Heckboje fest mit Blick auf die Gastronomie auf der gegenüberliegenden Seite. Ein erster Gang durch die hafennahen Straßen begeisterte uns schon.
Der nächste Tag stand im Zeichen von Kultur: wir sahen uns im Läns-Museum die Ausstellung über die Kronan an, die 1676 in einem Gefecht mit der niederl./dän. Flotte versenkt wurde. Seit 1982 wird sie stückweise geborgen.
Danach gingen wir zum Dom, der uns leider nur halbseitig zur Besichtigung zur Verfügung stand, die andere Hälfte wird restauriert. Den Abschluss bot das Kalmarer Schloss aus dem 12. bzw.16. Jahrhundert.
Am Donnerstag, den 29.7. beschlossen wir, den Sund zu queren und nach Färjestaden auf Öland zu fahren. Nach 3,5 sm unter Motor legten wir dort an. Der ehemalige Fährhafen bot uns viel Platz.
Per Bus haben wir Öland erschlossen .Da wir unser Ziel erreicht hatten, machten wir uns am Freitag auf den Rückweg. Wir verließen Öland, und segelten nach Bergkvara, einem kleiner Hafen mit angeschlossen Camping-platz. Es gefiel uns dort sehr gut. Jedes einlaufende Boot fand Platz.
Von Bergkvara segelten wir nach Sandhamn.
Sandhamn ist ein kleiner Fischerhafen, der eigentlich nichts bietet – ausser der Eisfabrik für die Fischer, die morgens um 4.00 h den Betrieb aufnimmt. Wir stellen fest, dass sich langsam eine Rückreisestrom entwickelt: man trifft immer wieder die selben Boote.
Am Montagabend 2.8 warfen wir Anker in der Bucht vor Tärnö, noch einmal wollten wir abends und morgens ins Wasser springen. Im Laufe des Abends kam dichter Nebel auf.
Am nächsten Morgen war es noch recht diesig, wir beschlossen aber, den kurzen Schlag nach Hanö zu nehmen. Kaum wieder auf offener See, kamen wir in einen Seenebel, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. Irgendwann ertönte hinter uns das lautstarke Nebelhorn eines Frachters, worauf nun auch wir alle paar Minuten Signal gaben. So tasteten wir uns strikt per GPS bis Hanö, wo sich in Landnähe der Nebel auflöste.
Nach einem Hafentag in Hanö segelten wir über Simreshamn nach Ystad.
In Ystad gab es „volles Haus“, die Boote lagen in Dreier- und Viererpäckchen. Abends spielte dann eine Live-Band zum Essen und zum Schlafen auf.
Früh morgens am Sonntag den 8.7 um 7.00 h hieß es Leinen los und wir machten uns auf den Weg nach Klintholm/Insel Moen in Dänemark. Hart am Wind schien die Welt unterzugehen. Der starke Regen bügelte die aufgewühlte See glatt. Der 9. August hatte als Ziel Warnemünde. Auf dem Weg dorthin machte der Wind seine Spielchen mit uns: Einreffen, Ausreffen in rascher Folge. Je näher wir Warnemünde kamen, desto mehr große Segler kamen uns entgegen: die Hanse-Sail endete am gestrigen Sonntag. Der Hafen Hohe Düne war voller, als wir ihn je erlebt haben, aber richtig voll kann er beim Angebot von 750 Liegeplätzen kaum werden.
Am Mittwoch, den 11.8., machten wir die Leinen los mit dem Ziel Barhöft und sagten Warnemünde für dieses Jahr tschüss. Nach anfänglichem Regen klarte es gegen Mittag.
Im Hafen Barhöft angekommen, wanderten wir nach dem
obligatorischen Hafenmeisterbesuch zum Aussichtsturm, der die ganze tolle Landschaft um die Ostküste Zingst und Südküste Hiddensees freigibt. Das einzige, was störte, waren die unzähligen Mückenschwärme, die uns einen längeren Aufenthalt im Freien vermiesten.
Am Donnerstag ging es dann weiter nach Glowe auf Rügen. Ab der Nordspitze von Hiddensee ging es bei 5 Windstärken gegen an.
Der Freitag sollte ein Hafentag werden, der neueste Wetterbericht sagte für Samstag Ostwind drehend auf Süd voraus, sodass wir beschlossen, den Hafentag zu streichen und umgehend nach Kröslin zu segeln.
Bei Sonnenschein und gutem Wind ging es an Rügens Prachtseite, den Kreidefelsen entlang. Vor der Ansteuerung von Kröslin wimmelte es von Schiffen, die mit den Verlegungsarbeiten für die Ostsee-Gaspipline beschäftigt waren.
Am Sonntag den 14.8 ging Björn in Kröslin von Bord und wir machten uns am nächsten Tag auf den Rückweg nach Berlin.
Am Donnertag den 19.8 legten wir gegen 17.00 Uhr wieder in der S.V.T. an.
Ellen, Björn und Jürgen Helfers