19Am Montag, den 14.7., werfen wir in der S.V.T. die Leinen los. Frage: Was ist an den Schleusen los, denn bis Freitag war der Oder-Havelkanal für 10 Tage gesperrt (technische Probleme beim Einbringen einer neuen Brücke). Es ging alles sehr zügig und wir waren bereits Dienstag am Abend in Ziegenort.

Über Karnin ging es größten Teils unter Segel nach Kröslin. Am Samstag den 18.7. ist die Crew komplett, Björn kommt an Bord. Unser Ostseetörn kann beginnen.

Am 19.7 starten wir bei 5 bft nach Saßnitz, unterwegs nimmt der Wind noch zu. Alle einlaufenden Boote werden beim Anlegen tatkräftig von Land unterstützt.

Etwas Nostalgie kommt in Saßnitz auf, denn vor der Wende sind wir viele Jahre lang von hier mit der Fähre nach Trelleborg/Schweden gefahren.

Der Wind will nicht weniger werden und bleibt auf NNO. Wieder zwei ungeplante Hafentage!

Es reicht uns, bei 5 bft aus NNO machen wir uns auf den Weg. Vorhersage: Wind 4 aus NO. Leider trifft beides nicht zu und wir quälen uns gegenan nach Ystad/SWE. Es werden 75 sm über Grund! Für die letzten Meilen nehmen wir den Motor.

Nur Sonne und fast 30 Grad, aber der Wind und die Richtung bleiben konstant und entsprechen nicht unseren Vorstellungen. Wir machen deshalb am nächsten Tag einen langen Bummel durch die Stadt und genießen die Temperatur.

Wie geht es weiter bei der Windrichtung? Beschluss: Wir segeln über Bornholm nach Simrishamn. In Hasle/Bornholm gibt es ein neues, großes Hafen-Schwimmbad, was wir ausgiebig nutzen.

Nach Hafentagen in Hasle und Simrishamn geht es am 28.7. in die Schären der Hanöbucht .Wir ankern und gehen bei 23 Grad Wassertemperatur mehrmals am Tag baden. Hier kann man es lange aushalten, aber wir wollen ja nach Gotland. Adjö sagen wir am 30.7. und segeln über Sandhamn nach Kalmar. Wir finden einen Platz an einer Heckboje mit Blick auf die Stadt. Der wunderbare Sonnenuntergang und ein Glas Rotwein runden den Tag ab.

Wir kaufen einen neuen Radarreflektor, der alte hat sich am Top des Achterstags gelöst und ist dicht am Kopf vorbeifliegend in der Ostsee gelandet.

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Weiter geht es Richtung Gotland, in Byxelkrok machen wir einen stop over. Heute, Sonntag der 3.8., wollen wir Visby auf Gotland erreichen. Bei 5 bft geht es munter voran und wir legen am späten Nachmittag im Innenhafen, direkt in der Stadt, an.

Schon am Abend machen wir einen langen Bummel durch die herrliche altertümliche Stadt. In dieser Woche ist Altstadtfest in Visby und viele Einwohner haben sich mittelalterlich verkleidet. Am Montag erkunden wir jeden qm innerhalb der Stadtmauer.

Es drängt die Zeit und wir segeln am Dienstag, den 5.8. wieder Richtung Byxelkrok. Wir beschließen, wiederzukommen, um Gotland näher kennenzulernen.

Es wird eine sehr bewegte Überfahrt von Gotland nach Oeland, aber wir erreichen ohne Probleme Byxelkrok. Im Hafen finden wir eine freie Heckboje, es herrscht starker Schwell. Uns verwundert ein Segler, der den Hafen wohl deshalb verlässt und bei auflandigem Wind lieber an einer Boje vor dem Stand festmacht. Am Morgen lag das 30 Fuß Boot auf dem Strand.

Wir lassen eine Gewitterfront vorbeiziehen und machen uns um 11.30 mit mehreren Booten auf den Weg. In das Großsegel haben wir beide Reffs eingezogen und die Genua halb eingerollt. „Fliegend" geht es in Richtung Kalmar. Bei unserer Ankunft in Kalmar war der Hafen wesentlich leerer als auf dem Hinweg und lädt zum Verweilen ein. Nach einem weiteren Zwischenstopp auf Hanö erreichen wir Ystad. Nach vier Wochen Sonnenschein hat sich Regen angesagt und für die nächsten Tage Wind bis 7 Windstärken.

Am Donnertag den 15.08 „flaut" der Wind auf 5 bft ab und wir verlassen um 6 Uhr den Hafen in Richtung Kröslin, denn Björn muss am Montag wieder in Erlangen sein. Auf Höhe Rügen fällt der Entschluss, wegen des Wetters in Saßnitz einen Stopp zu machen. Eine Wetterfront mit heftigem Regen verzögerte dann auch am nächsten Morgen um 2 Stunden unseren Start nach Kröslin.

Am Abend schließen wir bei gutem Essen und passendem Getränk in der Hafentaverne im nahen Freest unseren Törn ab.

Der Rest des Weges bis Berlin war trotz des nicht nachlassenden Windes Routine. Nach 1127sm legen wir am 28.8. wohlbehalten in der S.V.T. an.

Zusammenfassung: Ein schöner Törn, vier Wochen Sonnenschein mit einem Jahrhundertsommer in Schweden, laue Abende bei gutem Wein, Wind mehr als genug,

Jürgen , Ellen und Björn